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Living Soil: Der ultimative Guide für lebendige Erde im Cannabis-Anbau

Geschrieben von: Matthias Coufal

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Lesezeit 5 min

Living Soil ("lebendige Erde") ist der Schlüssel zu einem nachhaltigen und ertragreichen Cannabis-Anbau. Es ist ein hochkomplexes, mikrobiologisch aktives Substrat, das die natürlichen Kreisläufe eines funktionierenden Ökosystems nachahmt. Dieser Guide macht dich zum Experten: Er erklärt die Wissenschaft, zeigt die Vorteile und liefert eine Schritt-für-Schritt-Anleitung, wie du deine eigene, lebendige Erde herstellst.

Inhalt

1. Was genau ist Living Soil? Die Grundlagen

Living Soil ist ein biologisch aktives Substrat, das nicht gedüngt, sondern gefüttert wird. Es basiert auf der Idee, ein komplettes, sich selbst regulierendes Ökosystem im Boden zu schaffen. In dieser Erde leben Milliarden von Mikroorganismen, Pilzen und Bodentieren, die in einer symbiotischen Beziehung zur Pflanze stehen. Dieses fein abgestimmte Geben-und-Nehmen bildet ein holistisches System , das der Pflanze genau die Nährstoffe liefert, die sie benötigt – und das über ihren gesamten Lebenszyklus hinweg.

2. Die Ursprünge: Von Supersoil zur Wissenschaft

Die Wurzeln des Living Soil liegen in der US-amerikanischen Cannabis-Community der frühen 2000er-Jahre. Der Züchter Dave Bowman (Subcool) prägte den Begriff „Supersoil“ für eine vorgefertigte, nährstoffreiche Erde, die den Anbau ohne Flüssigdünger ermöglichte.

Supersoil war die praktische Vorform des heutigen Living Soil. Mittlerweile sind die dahinterstehenden biologischen Prozesse wissenschaftlich belegt und orientieren sich an Prinzipien aus der Agrarökologie und Permakultur. Für ein tieferes Verständnis der Prinzipien hinter diesem natürlichen Nährstoffmanagement, lies unseren Guide zu organischer Düngung .

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3. Warum Living Soil ideal für Cannabis ist

Cannabis ist eine anspruchsvolle Pflanze. Living Soil erfüllt all ihre Bedürfnisse auf natürliche Weise. Über ihre Wurzeln gibt die Pflanze Zucker und organische Säuren ab, um genau jene Mikroorganismen anzulocken, die die Nährstoffe freisetzen, die sie gerade braucht. Dieses Zusammenspiel sorgt für:

  • Optimale Nährstoffverfügbarkeit: Die Pflanze steuert ihre Versorgung selbst – Überdüngung ist nahezu ausgeschlossen.

  • Verbessertes Terpenprofil: Ein gesundes Bodenleben führt zu einer stärkeren Ausbildung von Terpenen, was Geschmack und Aroma deutlich verbessert. Erfahre mehr über die Bedeutung von Terpenen in unserem detaillierten Guide.

  • Erhöhte Vitalität & Stressresistenz: Ein robustes Wurzel-Ökosystem macht die Pflanze widerstandsfähiger gegen Schädlinge und Krankheiten


Wissenschaftlicher Fakt: Eine einzige Handvoll gesunder Living Soil enthält mehr Mikroorganismen, als Menschen auf der Erde leben.

4. Die wichtigsten Bestandteile von Living Soil

Der Aufbau einer lebendigen Erde erfordert eine bewusste Auswahl von biologischen und mineralischen Komponenten, die im Zusammenspiel ein dynamisches Ökosystem bilden.

  • Kompost & Wurmhumus: Sie bilden die Basis. Kompost liefert eine breite Palette an Mikroorganismen. Hochwertiger Wurmhumus ergänzt das mit aktiverem Bodenleben, Pflanzenhormonen und bioverfügbaren Nährstoffen.

  • Mikroorganismen & Mykorrhiza: Sie sind das Herzstück. Mykorrhiza-Pilze verbinden sich symbiotisch mit den Wurzeln und erweitern die Aufnahmefläche für Wasser, Phosphor und Spurenelemente.

  • Tonminerale, Biochar, Mulch:

    • Tonminerale (z. B. Bentonit) puffern Nährstoffe und verhindern Auswaschungen.

    • Pflanzenkohle (Biochar) bietet Mikroben Lebensraum, bindet CO₂ und speichert Nährstoffe sowie Wasser.

    • Eine Mulchschicht aus Laub oder Stroh schützt den Boden vor Austrocknung und dient als Nahrungsquelle.

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5. Nährstoffkreislauf statt Düngung

Das Kernprinzip von Living Soil ist der rhizosphärische Stoffwechsel . Anstatt die Pflanze mit externen Düngern zu versorgen, wird der Boden so gestaltet, dass er sich selbst mit Nährstoffen versorgt. Die Pflanze "füttert" dabei gezielt ihr Mikrobiom, das im Gegenzug die benötigten Nährstoffe in genau der richtigen Menge freisetzt. Das Ergebnis ist eine punktgenaue, symbiotisch gesteuerte Nährstoffversorgung, die Überdüngung und Nährstoffblockaden vermeidet.

Kriterium

Living Soil

Konventionelle Erde

Nährstoffversorgung

Mikrobiell gesteuert, bedarfsgerecht

Schnell, aber unflexibel

Bodenleben

Vielfältig, selbstregulierend

Steril oder gestört

Nachhaltigkeit

Sehr hoch, regenerativ

Gering, oft Wegwerfsubstrat

Terpenprofil

Natürlich verstärkt

Geringeres Profil

Kosten

Anfangsinvestition höher, langfristig günstiger

Günstig, aber nicht regenerativ

Pflege

Bedarf Wissen, später geringer Aufwand

Düngerpläne erforderlich

Ein detaillierterer Vergleich zwischen den einzelnen Methoden der Nährstoffzufuhr findest du in unserem Artikel über mineralische vs. organische Düngung .

7. Living Soil selbst ansetzen: Schritt-für-Schritt-Anleitung

Das Herzstück des Living Soil ist eine sorgfältig zusammengestellte Mischung, die drei Hauptkategorien von Komponenten enthält: eine strukturgebende Grundbasis, organische Nährstoffquellen und mineralische Puffer.

1. Die Grundbasis: Struktur & Belüftung

Diese Materialien sorgen für eine lockere, luftige Struktur, die ideal für das Wurzelwachstum und das Bodenleben ist. Sie bilden das Gerüst des Substrats.

  • Kompost und Wurmhumus: Liefern das primäre, lebendige Mikrobiom und die organische Substanz.

  • Belüftungsmaterialien: Notwendig für die Sauerstoffversorgung der Wurzeln. Ideal sind: Reishülsen , Bimsstein , Perlit oder Lavagranulat .

2. Organische Nährstoffquellen: NPK & Mikronährstoffe

Hier wird die Erde mit allen benötigten Makro- und Mikronährstoffen angereichert, die über den gesamten Lebenszyklus der Pflanze langsam freigesetzt werden.

  • Stickstoff (N): Fördert vegetatives Wachstum. Quellen sind Hornspäne (langfristig) und Alfalfa oder Neemkuchen (schneller).

  • Phosphor (P): Essentiell für die Blüte und Wurzelbildung. Quellen sind Knochenmehl , Krebsmehl oder Fledermausguano .

  • Kalium (K): Wichtig für Blütenbildung und Stoffwechsel. Quellen sind Kelpmehl und Braunalgen .

  • Mikronährstoffe: Für die ganzheitliche Versorgung sind Algenmehl und Meeresprodukte unerlässlich, da sie eine breite Palette an Spurenelementen enthalten.

3. Mineralische Puffer & Biologische Aktivatoren

Diese Materialien stabilisieren das Milieu und aktivieren das Bodenleben zusätzlich.

  • Mineralische Puffer: Urgesteinsmehl , Zeolith oder Dolomitkalk (zur pH-Erhöhung) binden Nährstoffe und verhindern ein Auswaschen.

  • Biologische Aktivatoren: Pflanzenkohle und Mykorrhiza schaffen eine Heimat für nützliche Mikroben und verbessern die Nährstoffaufnahme.

So gehst du vor: Die Schritt-für-Schritt-Anleitung

  1. Mischen der Komponenten: Stelle deine eigene Mischung aus den drei Kategorien zusammen. Das Verhältnis variiert je nach spezifischem Rezept.

  2. "Kochen lassen": Befeuchte die fertige Mischung und lasse sie für 2–4 Wochen bei 20–25 °C reifen. In dieser Zeit etabliert sich das mikrobielle Netzwerk.

  3. Mulch auftragen: Lege eine Schicht aus Stroh oder getrockneten Kräutern auf die Oberfläche. Das schützt den Boden und dient als kontinuierliche Nahrungsquelle.

 Video-Anleitung: Für eine visuelle Schritt-für-Schritt-Anleitung, wie du deine eigene Living-Soil-Mischung zubereitest und "kochst", schau dir dieses Video an: https://www.youtube.com/watch?v=GdEG6d1ns0w

8. Pflege und Erhaltung: Das Bodenleben schützen

Einmal angelegter Living Soil kann jahrelang wiederverwendet werden – vorausgesetzt, du pflegst ihn richtig:

  • Nicht umgraben: Grabe den Boden nicht tief um, um die Pilz- und Wurzelnetzwerke nicht zu zerstören.

  • Regelmäßig mulchen: Füge neue Mulchschichten hinzu.

  • Keine synthetischen Produkte: Vermeide chemische Dünger oder Pestizide, da sie das empfindliche Mikrobiom stören.

  • Komposttee einsetzen: Für einen zusätzlichen Boost kannst du selbstgemachten Komposttee einsetzen, um das Bodenleben gezielt zu aktivieren.

FAQ: Die häufigsten Fragen zu Living Soil

Was bedeutet Living Soil?

Living Soil ist ein aktives Substrat mit einem funktionierenden, sich selbst erhaltenden Bodenleben. Es besteht aus Kompost, Mikroorganismen, organischer Substanz und mineralischen Puffern.

Lohnt sich Living Soil?

Ja. Auch wenn der Start aufwendiger ist, amortisiert sich Living Soil durch Wiederverwendbarkeit, geringeren Pflegeaufwand und eine deutlich höhere Qualität der Pflanzen.

Was ist der Unterschied zwischen Blumenerde und Living Soil?

Blumenerde ist meist steril, torfhaltig und für den Einmalgebrauch gedacht. Living Soil ist torffrei, regenerativ und über Jahre hinweg wiederverwendbar.

Muss man Living Soil „kochen“?

Ja. Das "Kochen" ist der biologische Reifungsprozess, bei dem sich stabile mikrobielle Netzwerke etablieren. Dies dauert mindestens zwei Wochen bei 20–25 °C.

Living Soil ist mehr als nur Erde. Es ist ein lebendiges Ökosystem, das deine Cannabispflanzen auf natürliche Weise mit allem versorgt, was sie brauchen. Statt starrer Düngeschemata arbeitet die Pflanze in Symbiose mit Mikroorganismen, um gezielt Nährstoffe freizusetzen. Das Ergebnis: gesunde Pflanzen, intensiver Geschmack, maximale Nachhaltigkeit und eine Erde, die sich regeneriert statt verbraucht.

Ob du Anfänger oder erfahrener Grower bist: der Umstieg auf Living Soil lohnt sich. Zwar braucht der Start etwas Wissen und Geduld, aber die langfristigen Vorteile überwiegen deutlich: Weniger Pflege, bessere Qualität, wiederverwendbares Substrat und ein natürlicher Kreislauf, der funktioniert.

HANS BRAINFOOD, Gründer, Agrarwissenschaften

Matthias Coufal

M.Sc. Agrarwissenschaften | Experte für Cannabis & Pflanzenbau | Mitgründer HANS Brainfood
Matthias Coufal hat Agrarwissenschaften an der Universität Hohenheim sowie Agrarmarketing und Management in Weihenstephan studiert. Bereits während seines Studiums hat er sich intensiv und wissenschaftlich mit der Pflanze Hanf beschäftigt – mit besonderem Fokus auf nachhaltigen Anbau, Inhaltsstoffe und Nutzungsmöglichkeiten.

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