Nahezu alle Pflanzenteile des Nutzhanfs können verwertet werden, unter anderem als Dämmmaterial, Textilien, Papier oder – wie in unserem Fall – als Basis von Lebensmitteln für eine gesunde Ernährung. In diesem Artikel beleuchten wir den Anbau der Nutzpflanze und zeigen dir…
- Welche Teile der Hanfpflanze wofür verwendet werden
- Wie Hanf als natürlicher Bodenheiler funktioniert
- Worauf man beim Anbau und der Ernte achten sollte und
- Ein paar nützliche Facts rund ums Thema Hanf
Hanfsamen mit hohem Nährstoffgehalt
Die nahrhaften Samen dienen als Nahrungsergänzungsmittel für Sportler und Vegetarier aufgrund ihres hohen Proteingehalts. Außerdem sind hohe Anteile an Omega-3 und Omega-6 und weitere seltene, ungesättigte Fettsäuren in den Hanfsamen enthalten. Die Blüten und Blätter der Hanfpflanze werden Tee, Saft oder als Grundlage für Tinkturen und Extrakte verarbeitet. Die beinhalten Terpene, Flavonoide und Cannabinoide, unter anderem die bekannten Stoffe CBD und THC. Das im Inneren der Pflanze befindlichen Holzmark wird als Grundstoff für Baumaterialien oder auch als Stalleinstreu verwendet. Fehlt noch das Hanföl, das als Nahrungsmittel oder Kosmetikprodukt genutzt wird.
Hanf – ein natürlicher Bodenheiler
Durch ihr feines Wurzelwerk lockert die Hanfpflanze den Boden auf und verbessert damit den Wasser- und Nährstoffhaushalt für die Folgekultur. Aufgrund des schnellen Wachstums bedeckt der Hanf den Acker bereits nach wenigen Wochen und lässt damit Unkraut keine Chance. Ideal vor allem für Bio-Landwirte, die ohnehin keine Spritzmittel verwenden. Die Hanfpflanze zieht zudem Schwermetalle aus dem Boden und speichert sie in weniger schädlicher Form ab, wodurch der Boden gewissermaßen geheilt wird. Die Wurzeln wachsen bis zum Grundwasser, sodass der Nutzhanf auch längere Trockenzeiten überstehen kann. Angesichts des sich anbahnenden Klimawechsels keine schlechte Eigenschaft ;-)
Strenge Auflagen und „Blühmeldung“
Da Hanf unter Umständen auch eine berauschende Wirkung entfalten kann, ist der Anbau rechtlich streng reglementiert. Landwirte, die neben Hanf noch andere Kulturen anbauen, reichen ein Anmeldeformular mit Saatgutetiketten zusammen mit dem Sammelantrag beim zuständigen Landwirtschaftsamt ein. Diese Informationen werden an die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung weitergeleitet. Sobald der Hanf blüht, muss eine Blühmeldung erfolgen. Daraufhin werden den Feldern THC-Proben entnommen. Erst wenn der Wert 0,2% THC nicht übersteigt, wird eine Erntefreigabe erteilt. Bei einer Überschreitung wird nicht der Landwirt, sondern der jeweilige Züchter angemahnt. Ist die Hanfpflanze nicht zum menschlichen Verzehr, sondern bspw. als Dämmmaterial vorgesehen, so darf auch bei Überschreiten der 0,2% geerntet werden.
Wer sät, der erntet
Hanf bevorzugt einen sandig-lehmigen Standort mit ausreichend Niederschlag (mind. 400 mm pro Saison). Auch Regionen mit niedrigen Bodenpunkten eignen sich grundsätzlich für den Hanfanbau. Die Hanfpflanze ist ein Flachkeimer, sodass man das Saatgut nicht zu tief ablegen sollte (ca. 2-4 cm). Wie viel die Aussaatstärke und der benötigte Reihenabstand betragen, ist abhängig davon, ob der Hanfanbau auf die Gewinnung der Fasern oder der Samen ausgelegt ist. Zu empfehlen ist, den Hanf im April bei einer Bodentemperatur von ca. 8° C und ausreichend Feuchtigkeit zu säen.
Bedeckt der Hanf nach einigen Wochen den Acker komplett, ist schnelles Wachstum angesagt. Bis zu unglaubliche 7 cm pro Tag kann Hanf im Mai wachsen! Kann der Hanf den Boden nicht komplett bedecken, besteht die Gefahr von Unkraut. Für den Landwirt ist von der Aussaat bis zur Ernte kein weiterer Arbeitsschritt nötig. Der perfekte Erntezeitpunkt ist bei den Fasern im August und bei den Samen im September. Wichtig ist, dass die Hanfsamen noch nicht „aufspringen“, da sonst die im Samen enthaltenen Fette oxidieren und sich gelblich färben. Bei der Ernte wird es schwierig, denn die Hanffasern sind äußerst widerstandsfähig und können sich um den Mähdrescher wickeln, was zu Feuer in der Maschine führen kann. Daher ist unbedingt regelmäßig auf Wickelstellen zu achten und diese ggf. zu entfernen. Oftmals werden Spezialmaschinen zur Ernte der Samen eingesetzt. Wird der Hanf nur zur Samengewinnung angebaut, so lohnt sich die Sorte Finola oder Earlina, da sich diese auch von nicht umgebauten Mähdreschern ernten lassen. Möchtest du für HANS Brainfood Hanf anbauen oder hast weitere Fragen? Dann melde dich doch einfach unter info@hans-brainfood.de.
Nützliche Facts zum Angeben
- 1982-1996: In diesen Jahren war der Hanfanbau in Deutschland verboten
- 2-4 m Wuchshöhe erreichen die meisten in der EU zugelassenen Sorten
- 110 Tage dauert es von der Aussaat bis zur Faserernte
- 130-140 Tage dauert es von der Aussaat bis zur Samenreife
- 0,2 Prozent ist die Obergrenze an THC-Gehalt, die nicht überschritten werden darf
- 30-40 kg Saatgut benötigen wir für einen Hektar Hanf
- 7 cm pro Tag kann die Hanfpflanze in ihrer Höchstform wachsen
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