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VPD Grow: Was ist das Dampfdruckdefizit und wie optimierst du es für den perfekten Cannabis-Anbau?

Geschrieben von: Matthias Coufal

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Lesezeit 4 min

Das Dampfdruckdefizit (VPD) ist der wichtigste, aber oft übersehene Faktor für einen erfolgreichen Indoor-Grow. Es ist das präziseste Maß für das Zusammenspiel von Temperatur und Luftfeuchtigkeit und steuert direkt das Wachstum, die Gesundheit und den Ertrag deiner Cannabispflanzen. Dieser Leitfaden macht dich zum VPD-Experten.

1. Was ist VPD? Die Grundlagen

Der Begriff Vapor Pressure Deficit (VPD) , auf Deutsch Dampfdruckdefizit , beschreibt die Differenz zwischen dem aktuellen Wasserdampfdruck in der Luft und dem maximal möglichen Sättigungsdampfdruck bei einer bestimmten Temperatur. Einfach ausgedrückt: Der VPD-Wert misst, wie "hungrig" die Luft nach Wasser ist.

Ein optimierter VPD-Wert sorgt dafür, dass deine Pflanze effizient transpirieren kann. Transpiration ist für eine Pflanze lebensnotwendig: Sie dient nicht nur der Kühlung, sondern ist auch der Motor für die Wasser- und Nährstoffaufnahme von der Wurzel bis in die Blätter.

2. Die Wissenschaft hinter dem VPD-Wert

Der VPD-Wert ergibt sich aus dem Zusammenspiel von Temperatur und relativer Luftfeuchtigkeit . Während die relative Luftfeuchtigkeit nur den prozentualen Anteil an Wasser in der Luft beschreibt, berücksichtigt der VPD-Wert die tatsächliche Verdunstungsfähigkeit.

So können zwei Growräume mit derselben Luftfeuchtigkeit, aber unterschiedlichen Temperaturen, völlig verschiedene VPD-Werte haben und damit massive Auswirkungen auf die Pflanzengesundheit.

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3. VPD-Berechnung & praktische Tools

Zur genauen Berechnung wird die wissenschaftlich etablierte Magnus-Formel verwendet. In der Praxis greifen die meisten Grower jedoch auf einfachere, bewährte Methoden zurück, um den idealen Wert zu bestimmen:

  • Online-VPD-Rechner: Dies sind die einfachsten und präzisesten Werkzeuge. Du gibst deine Temperatur und relative Luftfeuchtigkeit ein und erhältst sofort den exakten VPD-Wert. Als vertrauenswürdige Online-Tools haben sich der Purolyt VPD-Kalkulator oder der VPD-Chart-Rechner etabliert.

  • VPD-Tabellen: Zahlreiche seriöse Quellen, wie Fachbücher von Experten wie Jorge Cervantes oder Veröffentlichungen von gartenbaulichen Universitäten, stellen detaillierte VPD-Tabellen bereit. Diese geben dir einen visuellen Überblick über die idealen Wertebereiche.

Tabelle: Optimale VPD-Werte für Cannabis

Phase

Idealer Temperatur- bereich (°C)

Ideale Luftfeuchtigkeit (%)

Optimaler VPD (kPa)

Keimung & Sämling

20–25

75–95

0.4–0.8

Vegetative Phase (Früh)

22–28

65–75

0.8–1.0

Vegetative Phase (Spät)

24–29

55–65

1.0–1.2

Blütephase (Früh)

23–27

50–60

1.2–1.4

Blütephase (Spät)

21–26

40–50

1.4–1.6

Spätblüte

18–24

35–45

1.6–1.8 

Experten-Tipp: Die genaue Messung von Temperatur und Luftfeuchtigkeit ist das Fundament eines jeden VPD-gesteuerten Grows. Vertraue dabei auf präzise Thermo-Hygrometer oder Smart-Controller.

4. Warum der richtige VPD entscheidend für die Pflanzengesundheit ist

Ein korrekt eingestellter VPD-Wert verhindert physiologischen Stress. Ein zu hoher oder zu niedriger Wert kann gravierende Folgen haben:

  • Zu niedriger VPD (< 1.2 kPa):

    • Die Luft ist zu feucht, die Transpiration ist gehemmt.

    • Die Pflanze nimmt zu wenig Wasser und Nährstoffe auf.

    • Erhöhte Gefahr für Schimmel, Botrytis (Bud-Rot) und andere Pilzkrankheiten, besonders in der Blütephase.

  • Zu hoher VPD (> 1.5 kPa):

    • Die Luft ist zu trocken, die Pflanze transpiriert zu stark.

    • Die Stomata (Blattöffnungen) schließen sich teilweise, um Wasser zu sparen.

    • Dies hemmt die CO₂-Aufnahme, was die Photosyntheseleistung reduziert und das Wachstum verlangsamt.

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5. VPD aktiv steuern: Technik & Ausrüstung

Die gute Nachricht: Im Indoor-Grow kannst du den VPD-Wert präzise steuern.

  • Luftfeuchtigkeit regulieren:

    • Luftbefeuchter erhöhen die Luftfeuchtigkeit und senken den VPD-Wert (wichtig in der Keim- und Veg-Phase).

    • Luftentfeuchter senken die Feuchtigkeit, um in der Blütephase den VPD zu erhöhen.

  • Temperatur steuern:

    • Heizmatten oder Strahler erhöhen die Temperatur in kalten Umgebungen.

    • Abluftsysteme mit Thermostat verhindern Überhitzung.

  • Ausrüstung für die Automatisierung: Moderne VPD-Controller und Klimasteuerungen (z. B. von AC Infinity oder Govee) messen kontinuierlich und regeln Lüfter, Heizungen oder Befeuchter automatisch, um den Zielwert exakt einzuhalten.

Wissenswertes: Auch die Beleuchtung hat Einfluss auf den VPD. Eine effiziente LED-Beleuchtung produziert deutlich weniger Abwärme als Natriumdampflampen und erleichtert die VPD-Kontrolle.

6. Die Rolle von VPD im Stoffwechsel der Pflanze

Der VPD ist nicht nur ein Messwert, er ist der Haupttreiber des Pflanzenstoffwechsels.

  • Photosynthese: Ein optimaler VPD sorgt für die maximale Öffnung der Stomata, was die CO₂-Aufnahme erhöht und die Photosynthese antreibt.

  • Nährstofftransport: Eine gesunde Transpiration ermöglicht den effizienten Transport von Makro- und Mikronährstoffen, insbesondere von Kalzium, Magnesium und Silizium, die für die Zellstruktur entscheidend sind.

  • Qualität: Die gezielte Steuerung des VPD in der Blütephase kann die Produktion von sekundären Pflanzenstoffen wie Terpenen und Cannabinoiden steigern, was sich direkt in der Potenz und dem Aroma der Buds niederschlägt.

7. FAQ: Die häufigsten Fragen zum VPD

Was ist ein guter VPD-Wert?

Ein guter VPD-Wert hängt von der Wachstumsphase ab. Werte zwischen 0.8–1.2 kPa gelten in der Vegetation als optimal, während in der Blütephase 1.2–1.6 kPa bevorzugt werden.

Was bedeutet VPD beim Growen?

VPD steht für Vapor Pressure Deficit und beschreibt die Differenz zwischen dem aktuellen und dem maximal möglichen Wasserdampfdruck. Er steuert maßgeblich die Transpiration der Pflanze und somit die Wasser- und Nährstoffaufnahme.

Welcher VPD in welcher Phase?

In der Keimphase ist ein niedriger VPD (0.4–0.8 kPa) sinnvoll. In der vegetativen Phase liegt der Zielbereich bei 0.8–1.2 kPa. In der Blütephase steigt der optimale VPD-Wert auf 1.2–1.6 kPa.

Wie senke ich den VPD-Wert?

Den VPD-Wert senkst du durch Erhöhung der Luftfeuchtigkeit (z. B. mit einem Luftbefeuchter) oder durch Senkung der Temperatur (z. B. durch bessere Belüftung).

Ein optimal eingestellter VPD-Wert ist essenziell für gesunde, kräftige und ertragreiche Cannabispflanzen. Er beeinflusst direkt die Transpiration, die CO₂-Aufnahme, die Nährstoffverfügbarkeit und letztlich die Qualität deiner Ernte. Wer Temperatur und Luftfeuchtigkeit gezielt aufeinander abstimmt, kann den Stoffwechsel der Pflanzen ideal unterstützen – und so Schimmel, Wachstumsstörungen und Ertragsverluste vermeiden. Mit dem richtigen Know-how und der passenden Ausrüstung wird VPD zur Geheimwaffe für jeden erfolgreichen Grow.

HANS BRAINFOOD, Gründer, Agrarwissenschaften

Matthias Coufal

M.Sc. Agrarwissenschaften | Experte für Cannabis & Pflanzenbau | Mitgründer HANS Brainfood
Matthias Coufal hat Agrarwissenschaften an der Universität Hohenheim sowie Agrarmarketing und Management in Weihenstephan studiert. Bereits während seines Studiums hat er sich intensiv und wissenschaftlich mit der Pflanze Hanf beschäftigt – mit besonderem Fokus auf nachhaltigen Anbau, Inhaltsstoffe und Nutzungsmöglichkeiten.

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